Movement und Tricking Basics

Lerne die Grundbewegungen des Tricking und kreative Moves aus der Movement Szene. Die Fähigkeit, als Trainer auch ganze Tage ohne Geräte auszukommen.

Autor: Ludwig Hefele


Gerade für Erwachsene, die noch keine oder sehr geringe Bewegungserfahrung haben, kann die reguläre Form von Tricking eine Gefahr darstellen… Deshalb ist es wichtig, Übungen und Modelle zu finden, die es jedermann ermöglichen, grundlegende Bewegungsmuster zu verstehen und dadurch auch fortgeschrittene Skills einfach zu erlernen. Solche Konzepte sind beispielsweise der Push/Pull Ansatz den wir für Räder, Webster oder Butterfly Kicks brauchen, das „dish“ zu „arch“ Prinzip, welches man aus dem Turnen kennt (Handstandüberschläge) sowie die dreifach „triple“ Extension die man bei Backflips, Handsprings und Macacos verwendet. Selbstverständlich verschmelzen diese Prinzipien, sodass es keine klare Einteilung gibt. Ein wichtiges weiteres Prinzip ist zudem die „Schwungübertragung", die zwar nicht als einzelnes Konzept, aber als Verbindungsstück oben genannter Konzepte gilt.


Push - Pull Ansatz

Ein Körperteil fungiert als ziehender und ein Körperteil als drückender Part. Der ziehende Körperteil erzeugt hierbei das Momentum, z.B. für die Rotation, der drückende Part sorgt unter anderem für die Höhe.


Dish / Arch Prinzip

Der Schwung der Bewegung wird durch die Veränderung der Körperposition bedingt (Physiologisches Prinzip der Vorspannung). So ändert sich beispielsweise bei einem Handstandüberschlag die Körperposition von “dish” zu “arch” in dem Moment, in dem man mit dem Schwungbein den „Handstand“ erreicht hat.


Triple Extension

Gleichzeitige Streckung der Gelenke des Unterkörpers:
Sprung-, Knie- sowie Hüftgelenk werden in die Extension gebracht und erzeugen so Geschwindigkeit für den Abdruck.


Schwungübertragung

Hier wirken vor allem zwei Formen der Bewegungskopplung:

  • Die zentrifugale Tendenz bedeutet eine Übertragung des Schwungs vom Zentrum (Rumpf) auf die Teile der Peripherie.

  • Die Zentripetale Tendenz bedeutet eine Übertragung des Schwungs von der Peripherie (Arme, Beine, Kopf) auf das Zentrum.


Progressionsmodell

Neben den Konzepten ist es außerdem noch wichtig, geeignete Regressions- bzw. Progressionsstufen zu finden. Hierbei sollte das Hauptziel sein, Verständnis für den Bewegungsablauf zu schaffen sowie die einzelnen Bewegungskonzepte zu lernen, sodass daraus die gewünschte Zielbewegung entsteht. Außerdem geben Bewegungen der vorangehenden Regressionsstufen Sicherheit und bauen Selbstvertrauen auf. Angst ist hierbei der entscheidende Faktor, den man als Coach nur begrenzt kontrollieren kann. Daher ist es oft sinnvoll, unterschiedliche Umwege über Regressions- und Progressionsstufen zu gehen, um den Teilnehmern einen möglichst sicheren Weg zur Zielübung zu ermöglichen.


Beispiel Backhandspring

Regressionsmodell Macaco“: verändert die Ebene von Überkopf zu seitlich, dadurch entsteht eine leichtere Version der dreifachen Extension sowie der dish/arch Position. Neben dem besseren Verständnis können die Teilnehmer hier unter anderem auch Sicherheit aufbauen, um letztlich weniger Furcht vor der eigentlichen Bewegung, dem Backhandspring zu haben.